Standbegattete Königinnen: Erfolgreiche Vermehrung leicht gemacht -
Junge Königin wird eingewechselt
Bienenblog

Standbegattete Königinnen: Erfolgreiche Vermehrung leicht gemacht

Standbegattete Königinnen nachziehen – so wie ich es mache.

Zuchtlatte

BEE&ME – Königinnen Vermehrung und Standbegattung – Wie und warum.

Um es hier vorweg zu nehmen: Ich betreibe keine Zucht sondern eine Vermehrung mit Standbegattung. Das heißt aber nicht, das ich einfach von einer x-beliebigen Königin nachziehe. Eine Bewertung auf Sanftmut, Honigertrag und Wabenstetigkeit sind auch bei mir wichtige Kriterien.

Ich habe sowohl mit der Nicot Cuplarve Zuchtkassette als mit einem Umlarvlöffel gearbeitet und habe jeweils gute Ergebnisse erzielt. Eine teure Zuchtkönigin würde ich allerdings nicht in eine Zuchtkassette setzen. Mir ist es bei der Zuchtkassette passiert, das die Königin aus der Eilage gegangen ist. Alternativ mit einem Edelstahl Umlarvlöffel (Schweiz oder Deutsch). Mit dem chinesischen Model wurde ich auch nicht glücklich, 10 Stück bei Ebay oder Temu – Plastikschrott der nun hier rumliegt.

Nicot Cupularve Zuchtkasette: 

  • Zuchtkassette Cuplarve
  • Weiselnäpfchen
  • 30 System Sockel
  • 30 Weiselnapfhalter
  • Verschulungs- und Schlupfkäfige

Königin in die vorbereitete Kassette einlaufen lassen. Nachdem die Königin gestiftet hat (max.3 Tage) bleibt die Kassette ohne Königin noch 3 Tage im Volk, damit aus den Stiften Larven werden können. Diese werden von den Pflegebienen mit Futtersaft versorgt. Nach dem zweiten Tag wird der Anbrüter vorbereitet (bei 24 Std Kellerhaft). Ansonsten morgens die Zuchtkassette kontrollieren und bei Larven den Anbrüter vorbereiten und am Abend den Zuchtstoff und Brutwabe zugeben. Alternativ: Per Hand Umlarven und den Zuchtstoff Abends in den Anbrütet hängen.

Schneller Anbrütet

Schneller Anbrüter

  • Boden mit geschlossenem Flugloch
  • Zwei 12er Zargen mit Bienenmasse
  • 20 Honigraummittelwände mit ansitzenden Bienen
  • doppelte Futtertasche
  • 1 Brutwabe mit unterschiedlichen Entwicklungsstadium
  • 1 Zuchtstoffrahmen mit Laven 
  • Evtl. Futter, eigener Honig mit Wasser (1:1)

Nachmittags die Honigräume (leere ausgebaute Rähmchen) von den Wirtschaftsvölker zusammen sammeln und die 20 Rähmchen mit Bienen in die neuen Zargen hängen. Mit geschlossenen Flugloch – evtl. zusätzlich Bienen mit einschlagen, wenn die Bienenmasse zu gering ist. Futtertasche als Vorbereitung für den Notfall, in der oberen Zarge einhängen. Falls notwendig mit eigenem Honig / Wasser 1:1 füttern. Bienen merken das sie hoffnungslos Weisellos sind. Abends, nach ca. 1-2 Stunden, bei kühlen Temperaturen, die Rähmchen (Bruträhmchen und Zuchtlatte nebeneinander) in der Mitte der oberen Zarge einhängen. Nachschau nach 5 Tagen – Entnahme der verdeckelten Königenzellen.

Zuchtlatte

Der Anbrüter ist nun ohne Zuchtrahmen aber noch mit einer Brutwabe auf der Nachschaffungszellen sein sollten. Der Anbrüter wird jetzt zum Ableger. Evtl. Futterrähmchen einhängen (kein flüssiges Futter, Räuberei).

Brutschrank:

  • Inkubator
  • Desteliertes Wasser
  • Schlupfkäfige

Die aus dem Anbrüter entnommenen Weiselzellen werden mit einem Schlupfkäfig versehen. Die Weiselzellen befinden sich jetzt ca. 6 Tage im Brutschrank welcher mit einer Temperatur von 35°C und eine Rel. Luftfeuchte: 75% betrieben wird.

Apidea befüllen und Königinzellen bzw. unbefruchtete Königin zusetzen:

  • Apidea Kästchen
  • Kunstschwarm Ca. 100 gr Bienen pro Apidea Einheit
  • Schöpfkelle
  • Wassersprüher
  • Anfangsstreifen
  • Futterteig (500g pro Einheit)

Apidea vorbereiten d.h. Anfangsstreifen in die Rähmchen einlöten und den Futtertrog mit Futterteig/Honig Gemisch vorbereiten.

Bei geschlüpfter Königin:

Früh Morgens oder spät Abends – wenn es noch kühl ist wird der Kustschwarm gut eingenäßt. Dannach werden die unbegatteten Königinnen im Schlupfkäfig auch gut einnässt und dann in das Apidea (ohne Schlupfkäfig) einschlagen.

Die Bienen, aus dem Kunstschwarm, werden zu je 100 gr Bienen der Könnigin zugegeben und das Apidea geschlossen. Dannach gibt es 3 Tage Kellerhaft – Einheitsbildung. Dannach geht es nach draußen.

Bei ungeschlüpfte Köigin:

Bienen aus den Wirtschaftsvölkern (Honigraum abstoßen) um den Kunstschwarm am Abend vorher zu erstellen und mit Futter (Futterteig) über Nacht stehen lassen. Die Bildung des Kustschwarms kann aber auch mindestens 2 Stunden vor dem Einschlagen in den Apidea Kasten erfolgen. 

100gr nasse Bienen in das Apidea einschlagen und 2-3 Stunden stehen lassen, danach schlupfreife Weiselzelle in das Apidea Einsteckloch einbringen.

Nach dem Bilden der Einheiten, drei Tage in „Dunkelhaft“ Ich finde es wichtig, das die Königin im Volk schlüpft!

Nach 2-3 Wochen sollte die erste Begattungskontrolle sofern Flugwetter war und es nicht zu kalt gewesen ist.

Königin zeichnen

Nachdem die junge Königin auf Hochzeitsflug war und nun in Eilage ist , kann sie gezeichnet werden.

Entweder bilde ich nun einen Kunstschwarm und weisen die neue Königin dort ein oder ich entnehme einem Volk die alte Königin und weisel neu ein. Manchmal ist es auch sinnvoll eine Backup-Königin zur Verfügung zu haben. Dazu stecke ich in das Apidea einfach noch zwei Rähmchen und biete der Regentin etwas mehr Platz für ein Brutnest.

Warum so?

Sicher, es geht auch einfacher. Brutwabe mit jungen Larven, ein paar ansitzenden Bienen eine Leerwabe und eine Futterwabe, alles zusammen in eine neue Beute. So kann man Ableger machen. Die Bienen werden aber nicht die jüngste Larve zur zukünftigen Königin machen, da sie schnell eine Königin haben wollen. Das ist aber für die Qualität der Königin entscheidend – um so jünger die Larve um so besser die Königin. Auch kann man die Weiselzellen im Pflegevolk lassen, ein Inkubator ist nicht zwingend notwendig, hat nur den Vorteil das die Temperatur und die Luftfeuchte konstand ist, egal wie das Wetter oder wie stark das Pflegevolk ist. Schlupfkäfige müssen aber gesteckt werden.