Geschlossenen Boden - BEE&ME Geschlossenen Boden Diffusionsdeckel
Der geschlossene Boden
Werkstatt

Geschlossenen Boden

Nachdem ich einen Diffusionsdeckel für meine Bienenbeuten gebaut habe ist es nun an der Zeit den geschlossenen Boden zu bauen. Bisher habe ich eine Diagnosewindel eingelegt um das offene Bodengitter zu verschließen
Der geschlossene Boden bildet dann eine Einheit mit dem Klimadeckel (Diffusionsdeckel). Der Boden wird wie in der Natur, bei einem ausgehöhlten Baum, mit einem runden Einflugloch ausgestattet.

Geschlossener Boden
BEE&ME - Geschlossener Boden

Das Einflugloch

Das Einflugloch ist im Durchmesser 51mm groß und ist ca.5 cm lang. Der Kanal bietet den Bienen eine optimale Möglichkeit ihre Beute zu verteidigen und gleichzeitig optimale Voraussetzungen durch fächeln, mit den Flügeln, das Klima in der Beute zu regulieren. Am Ende der Röhre wird ein Brett in geringen Abstand vor die Öffnung gestellt und mit Schrauben fixiert. Dies soll den Bienen den natürlichen Wunsch das Flugloch noch einmal abzuschirmen gewähren. Notwendig wird diese Maßnahme dadurch, dass ich eine Bausperre einlege und die Mädels dadurch nicht ihre Mittelwände in den geschlossenen Boden runterziehen können.

Außerdem sind auf dem Boden Holzstücke und Stroh verteilt, was dem Bücherskorpion die Möglichkeit gibt sich einzunisten und bei der Varroareduzierung mithilft. Damit wären wir auch schon beim nächsten Thema der Varroa.

BEE&ME - Geschlossener Boden, Flugloches
BEE&ME - Geschlossener Boden, gefühlt.

In meinen bisherigen Böden habe ich die Möglichkeit eine Diagnosewindel einzuschieben. Jetzt habe ich alle Für und Wieder abgewogen und eine Entscheidung getroffen. Ich werde ein Varroa-Untersuchungsgitter nutzen. In den geschlossenen Boden muss ich dafür kleine Distanzstücke auf die Bodenplatte montieren.

Warum nun das Untersuchungsgitter? Zum einen sehe ich auf der Diagnosewindel oder dem Untersuchungsgitter nicht nur Varroen sondern kann auch den Zustand des Volkes erkennen im Gegensatz CO2 Varroa Tester oder der Puderzucker Methode und zum Anderen finde ich das einfach Bienenfreundlicher als Bienen zu betäuben, verzuckern und schütteln oder noch schlimmer in Spülmittel ersäufen. Eine Einschub Vorrichtung wäre schön aber ich kenne meine Mädels. Eine Revisionsöffnung würde hoffnungslos verkittet.

Also frei nach dem Motto (DKMS – Stäbchen rein, Spender sein – Ich bin registriert und du?) Beute kippen, Windel rein!

BEE&ME - Geschlossener Boden, mit Varroa Diagnosegitter
BEE&ME - Geschlossener Boden, Bausperre.

Warum nun einen geschlossenen Boden?

Als ich meinen Imkergrundkurs machte, sagte man mir: Bienen erfrieren nicht, sie verhungern. Also Füttert man die Volker für den Winter auf, 25 Kilo Rübensirup pro Wirtschaftsvolk. Nach einem normalen Winter bleibt davon nicht viel übrig, warum? Bienen brauchen Wärme und Wärme wird durch Bewegung generiert – also durch Muskelkraft. Dies Arbeit verlangt Kohlenhydrate und macht die Kotblase schnell voll. Der geschlossene Boden in Verbindung mit dem Diffusion Deckel ist meiner Meinung nach der beste Weg um die Bienen bei der Klimatisierung ihrer Wohnung zu unterstützen.

Julia Jones – Verhaltensbiologie – Genregulierte Klimaanlagen

Julia Jones von der Universität in Sydney / Australien und ihre Kollegen fanden heraus das es Temperaturschwankungen im Bienenvolk nicht gibt. Bienen erzeugen stets ein wohltemperiertes Umgebungsfeld in der Behausung, also eine lebendige Klimaanlage. Die fleißigen Bienen arbeiten und leben im Normalfall nur etwa einen Monat. Je nach Alter variieren dabei ihre Aufgaben: Sie putzen, bauen und renovieren, versorgen den Nachwuchs, tragen Nektar und Pollen heran und verteidigen das Nest gegen Feinde (auch Imker). Nebenbei kümmern sie sich auch noch um das Beuteklima. Unterschreitet die Nesttemperatur die optimalen 35 Grad Celsius um mehr als vier Grad, rücken die Insekten zusammen und erzeugen mit ihren Muskelbewegungen die fehlende Wärme. Wenn es einmal zu warm wird, ist Flügelfächern angesagt oder ein bisschen Wasser (Verdunstungskälte) – Maßnahmen, die leicht zur Auskühlung führen könnten. Der Thermostat im Bienenstaat ist offenbar “genreguliert” – genetische Vielfalt sorgt für ein ausgeglichenes Brutklima.

BEE&ME - Geschlossener Boden, Flugloch.

Was ist eigentlich Diffusion?

Diffusionsoffen heißt Schimmel vermeiden. Je dichter und kälter ein Baustoff, desto mehr Wasserdampf aus der Raumluft schlägt sich daran als Kondenswasser nieder. Dauerfeuchte kann zu Bauschäden führen. Materialien hingegen, die Feuchte zunächst aufnehmen und nach und nach wieder abgeben, regulieren das Raumklima – man sagt: Sie sind diffusionsoffen, also offen für die Diffusion des Dampfes (s. Wikipedia – Diffusion)

11 Kommentare

  • KlimaImker

    Hallo zusammen…
    meine Frage wäre, ob das Flugloch zeitweise verengt werden soll? (z.B. durch einen Holzspund mit 15mm Bohrung)
    In erster Linie denke ich da an Wespen, Mäuse und andere Störenfriede, die sich gerne Zugang verschaffen möchten!
    Oder kommt es dadurch zu Ventilationsproblemen? In der Natur wäre das Astloch ja auch ganzjährig gleich groß!
    Hat jemand erlebt, dass sich die Bienen ihren Fluglochdurchmesser selbst optimiert haben? (Verengung mit Propolis/Wachs?)
    Oder dient die künstliche „Schutzwabe“ gleich hinter dem Flugloch als eine Art Sperre?
    Fragen über Fragen… wäre schön, wenn mir jemand weiterhelfen könnte!?

    Liebe Grüße…

    • Imker Frank Kruse

      Hallo Herr Schätz
      Ich verwende ein verzinkten Maschendraht (6,3 mm) um die Spitzmaus den Einlass zu verwehren. Gegen Wespen hilft meiner Meinung nur eine gute Volksstärke. Eine Verengung z.B. durch einen Holzstopfen würde ich auf Grund von Luftaustausch nicht machen. Ich habe auch schon Imker gesehen, die sich eine Fluglochverängung “gedruckt” haben. Auf Instagram z.B. https://www.instagram.com/thomas_knauf_privat. Der Thomas ist da ganz aktiv in dem Bereich. Ich wünsche dir viel Spaß mit den Bienen.
      Lieben Gruß sendet
      Frank

  • Heike Rinsche

    Hallo Frank,
    im letzten Herbst habe ich für meine drei Völker auch einen ähnlichen Klimadeckel gebaut und sie damit gesund durch den Winter gebracht.
    Allerdings mit offenem Gitterboden mit untergeschobener Diagnosewindel in einem Bienenhaus.
    Dein geschlossener Boden mit dem seitlichen Runden Flugloch gefällt mir sehr gut, allerdings würde ich gerne eine Varroaschublade weiter darin nutzen.
    Wie befördern die Bienen ihren Totenfall nach draußen oder wird der Boden öfter zwecks Reinigung ausgetauscht?

    Viele Grüße
    Heike

    • Imker Frank Kruse

      Moin Heike
      Auch ich möchte eine Diagnosemöglichkeit über den Varroabefall haben. Eine Windel einschieben geht so nicht, da ja kein Gitter über der Windel liegt. Ein weiterer Nachteil bei dem Einschieben ist die eventuelle Verklebung mit Propolis was das Entfernen der Windel schwer macht. Deshalb habe ich mich für ein Varroa-Untersuchungsgitter (Plastikschale mit aufgelegtem Plastikabsperrgitter) entschieden. Ansonsten gibt es noch die Puderzuckermethode oder mit CO2. Alles was Bienenschonend und nicht tötend ist aber gleichzeitig auch zuverlässig ist.
      Zur Reinigung kann ich folgendes Schreiben: Gereinigt wird der Boden beim Auswintern, einmal – falls notwendig. Totenfall entsorgen die Bienen selbst, ist aber weniger als bei offenen Boden, zumindest bei mir. Ein bisschen Holzspäne und Rindenmulch kommen dann wieder rein. Die Bodenplatte vom Boden ist nur verschraubt und kann so auch ausgetauscht werden.
      Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinen Bienen – es ist einfach ein sehr schönes Hobby.
      Liebe Grüße
      Frank

  • Christine Morgenstern

    Guten Morgen!

    Gibt es denn inzwischen schon Langzeit Erfahrungen zu der Kombination?
    Ich habe erst nur den Klimadeckel gebaut-da sah das auch super aus. (Offenen Hochboden darunter)
    Null Schimmel oder Feuchtigkeit!!!
    Jetzt habe ich (zusammen mit dem Honigraum) auch den neuen, geschlossenen Boden untergestellt.
    Leider ist es oben schon nach kurzer Zeit richtig nass in der Beute!
    Kann das sein, das vielleicht doch nicht genug Luft durch das eine Loch -noch dazu mit der Schutzwabe davor-kommt?
    Im Moment bin ich etwas ratlos …

    Liebe Grüße aus immer noch kalten Münsterland
    Christine

    • Imker Frank Kruse

      Hallo Christine,
      auch ich habe manchmal in meinen Beuten, mit geschlossenen Boden, ein feuchtes Leinentuch auf den Oberträgern. Das ist normal und bedeutet nicht, dass es gleich schimmelt. Feuchtigkeit kommt mit der Luft ins Volk, aber Bienen tragen auch Wasser ins Volk um die Brut zu füttern oder um das Klima zu regulieren (kühlen – Verdunstungskälte). Auch fällt Wasser bei der Trocknung von Nektar an.
      Bienen sind sehr geschickt was die Regulierung des Wäre- Kältehaushalts betrifft. Im Winter heizen sie nicht die ganze Bude sondern nur die Traube und damit das Futter und die Brut. Genauso ist das mit dem Kühlen. Die Bienen fächeln die Luft dorthin wo sie gebraucht wird. Ich habe trotz sehr Starken Völkern bei geschlossenen Boden im Hochsommer nicht mehr Bienen als Bienenbart außerhalb der Beute hängen als bei Beuten mit offenen Boden.
      Wissenschaftlich kann ich dir das jetzt nicht untermauern. Aber ich sehe folgendes:
      – Weniger Futterverbrauch im Winter und damit auch eine Entlastung des Verdauungssystems der Biene
      – Höheren Honigertrag
      – Natürlichere Behausung für die Biene
      – Persönlich empfunden ist die Biene eher relaxt und ich kann gut mit ihr arbeiten (unabhängig von Rasse bzw. Zucht)
      Letztendlich gilt: Wenn du dich bei der Arbeit mit den Bienen gut fühlst, nach besten Wissen und Gewissen handelst und du ihnen den Respekt entgegenbringst, denn sie verdienen, du und deine Bienen ein gutes Team sein werden. Nur nicht vermenschlichen, Kuscheln geht nämlich nicht.

    • Eberhard

      Hallo Christine, Hallo Frank,

      auch ich habe im Augenblick deutlich Schwitzwasser direkt an den Unterseiten der Klimadeckel, vornehmlich im Randbereich.
      Das führe ich erstmal auf unser “bescheidenes” Frühjahrswetter zurück und warte mal ab was passiert.
      Eine Beute (DNM 1,5) habe ich mit Klimadeckel und -boden ausgestattet, eine Beute im Moment (Dadant US) nur mit DD und offenem Boden.
      Feuchte am Deckel gleich, aber gefühlt zufriedene Bienen. Ich werde das mal weiter beobachten.

      Frank, meine Mädels neigen auch zum Wildbau und ich muss jetzt doch eine Bausperre einsetzen.
      Wie setze ich die sinnvoll ein? Ich habe alles im sogenannten Kaltbau. Setze ich die Sperre auch im “Kaltbau” , oder quer, also im sogenannten
      ” Warmbau” ein? Und wieviel “Beespace” hast du zwischen Sperre und Rähmchen?

      Ich tüfftel z. Zt. an einem geschlossenen Boden mit Einschubmöglichkeit. Wenn ich eine praktikabele Lösung gefunden habe lass ich es euch wissen.

      Liebe Grüße von den 7 Bergen

      Eberhard

      • Imker Frank Kruse

        Hallo Eberhard,
        Nektar hat einen Wassergehalt von 40-70%, Honig soll nun unter 18% liegen. Irgendwo muss das Wasser hin. Zum Teil trinken die Mädels das Wasser, zum anderen wird die Luft ausgetaucht (Stockluft nach draußen, frische Luft rein) Da die relative Luftfeuchte in der Umgebungsluft aufgrund des vielen Regens momentan etwas höher ist, wird natürlich auch nicht so viel Feuchtigkeit nach “draußen” gefächelt (Taupunkt). Zur Bausperre kann ich nur sagen: Beespace einhalten, sonst verbauen sie dir deine Rähmchen mit der Bausperre. Ob nun Warm- oder Kaltbau spielt dabei eine untergeordnete Rolle, so ähnlich wie beim Absperrgitter, Hauptsache durchkommen. Die Flugbienen lümmeln sowieso gerne unter der Bausperre rum (Trommelraum). Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Imkerei und gerne höre ich von deinen Projekten.

        • Eberhard

          Hallo Frank,
          dankeschön für deine schnelle Antwort. Wegen der Feuchtigkeit hatte ich mir das so ähnlich gedacht.
          Und das mit der Bausperre werde ich dann mal ausprobieren.

          Nochmal Dankeschön und bleib gesund.

          Eberhard

  • Eberhard Gillnik

    Halli-Hallo und guten Tag,
    ich habe jetzt auch versuchsweise eine Beute auf Klimadeckel und -boden umgestellt.
    Dein Klimaboden sieht gut aus.
    Meine Fragen;
    Spielt es eine Rolle ob das Einflugloch seitlich oder in der Mitte ist?
    Wie hoch sollte deiner Meinung nach der Boden sein?
    hast du Erfahrungswerte wegen Wildbau im Boden (wg. der Bausperre)?

    Liebe Grüße von den 7 Bergen

    Eberhard Gillnik

    • Imker Frank Kruse

      Hallo Eberhard,
      danke für deinen Kommentar. Ich habe einfach eine 2/3 Flachzarge (Höhe ca. 16cm) umgebaut, natürlich kann man auch eine ganze Zarge oder Halbzarge (Höhe ca. 11 cm) nehmen. Ganze Zarge und zwei Bruträume mit zwei Honigräume und D-Deckel wird schon hoch. Beim Flugloch sehe ich das so: Wichtiger als die Position des Loches ist die Größe, meine Mädels fächeln die Luft dahin wo sie gebraucht wird, es muss nur genug an frische Luft reinkommen. Eine Bausperre hab ich im Winter und wenn ich die Diagnosewindel einlege nicht drin. Die Bausperre ist aber, wenn du Wildbau unter den Rähmchen vermeiden möchtest, notwendig – genauso wie bei einem Hochboden. Ich gebe den Damen “Leerrähmchen / Drohnenrähmchen” um ihren Bautrieb ausleben zu können. Ich wünsche dir viel Erfolg und Spaß mit deinen Bienen. Bleib gesund.